Unterricht mal anders – Schule in Finnland

Vor einigen Wochen hatten wir die Chance, mit einem Lehrer zu sprechen, der seit 20 Jahren and der Prakticum Schule in Finnland unterrichtet. Sein Name ist Alex und ursprünglich kommt er aus Österreich. Während seines Studiums in Salzburg lernte er eine finnische Austauschstudentin kennen und zog nach dem Ende seines Studiums mit ihr nach Finnland. Von seinen Erfahrungen erzählte er uns in einem kurzen Interview.

Für uns ziemlich ungewohnt – in Finnland ganz normal. Sowohl im Arbeitsleben als auch in der Schule sind grundsätzlich alle per Du und sprechen einander beim Vornamen an. Auch Schüler ihre Lehrer. Das ist vermutlich einer der Gründe für das Gute Arbeitsklima und hohe Zufriedenheit in Finnland. Innerhalb der Unternehmen herrscht großes Vertrauen und der gesamte Ablauf ist weniger hierarchisch als bei uns.

Auch das Schulsystem ist ganz anders, nämlich um einiges flexibler als in Österreich. Nach Abschluss der Pflichtschule trifft kann der Schüler eine Entscheidung treffen, in welchen Ausbildungsschwerpunkt er sich spezialisieren möchte. Je nach Schwerpunkt wird dann überprüft, welche Kompetenzen der Schüler bereits hat und welche er noch lernen muss. Ob er sich dieses Können selbst in seiner Freizeit angeeignet oder es in der Schule gelernt hat, ist dabei egal. Für jeden ist also der Lehrplan vollkommen individuell, nur am Ende können müssen alle das gleiche. Deshalb kommt es oft vor, dass eine Ausbildung für manche nur 2 Jahre und für andere 4 Jahre dauert.

Uns interessierte, wie Alex die Umstellung von einem Leben als österreichischer Student zu einem Leben als Arbeitnehmer in Finnland gelungen ist. Da Finnland ein sehr internationales Land ist, spricht dort so gut wie jeder gut Englisch. Aus diesem Grund fiel es ihm nicht schwer sich mit den Menschen dort zu verständigen und sogar einen Job an einer FH zu bekommen und dort zu unterrichten. Finnisch spricht er noch immer nicht, dafür aber die zweite offizielle Sprache, Schwedisch. Auch die Schule, an der er Unterrichtet, das Berufsinstitut Prakticum (www.prakticum.fi), hat Schwedisch als offizielle Unterrichtssprache.

Alex erzählte uns auch, dass Österreich bei den Finnen ziemlich positiv angesehen ist. Die Kulturen unterscheiden sich nicht zu stark und Österreich ist ein beliebtes Urlaubsziel, vor allem im Winter für den Skiurlaub. Auch Schwedisch zu lernen, fällt uns Österreichern nicht so schwer, da sich die Sprachen in einigen Hinsichten ziemlich ähneln. Etwas schwerer haben es da Südeuropäer wie Spanier oder Italiener.

Ich hoffe ich konnte euch einen Einblick in das Leben in Finnland geben!

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