Zurück zum Ursprung – erfordert die Matura künftig mehr Intelligenz?

Gleichungssystem lösen, Graphen, Parabeln oder gar Hyperbeln grafisch darstellen? -Lösungsweg komplexer aber auch zum Teil einfacher mathematischer Aufgaben ist häufig GeoGebra, doch soll damit bald Schluss sein? Komplexe Matheaufgaben, die dem Großteil der Bevölkerung eine Menge an fachlicher Kompetenz abverlangen, verstehen, interpretieren und technologieunterstützt lösen, diese Kompetenzen sollen für die Mathematik Matura künftig nicht mehr ausreichen. Ab dem Jahr 2026 möchte man die Maturantinnen und Maturanten mit einem Teilbereich der Matura, der in „Paper-and-Pencil“ Manier zu lösen sein wird, auf Grundkompetenzen testen, dabei muss auf die helfende Hand des Grafikrechners „GeoGebra“ verzichtet werden.

Im Jahr 2026 soll bei sogenannten „Paper-and-Pencil Aufgaben“ auf die Verwendung von technischen Hilfsmitteln verzichtet werden.

„Paper-and-Pencil“-Aufgaben als Versuch, die Halbwertszeit des Wissens zu verlängern. Ein Teil der der Schülerinnen und Schüler wäre ohne technologische Hilfsmittel nicht im Stande mathematische Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade zu lösen, was einerseits auf das mangelnde mathematische Verständnis und andererseits auf die Bequemlichkeit der Schülerinnen und Schüler zurückzuführen ist. Die wiederholte und beinahe durchgehende Anwendung von Taschenrechner, GeoGebra und anderen Programmen, die den Schülerinnen und Schülern wegen Zeitmangels in der Schule antrainiert wird, führt auf der einen Seite dazu, in einem kleinerem Zeitfenster größere Stoffmengen durchnehmen zu können, auf der anderen Seite verkürzt sich auch die Halbwertszeit des Wissens erheblich. Mit dem gezielten Einsatz von Paper-and-Pencil-Aufgaben, die nicht nur bei der Matura sondern bereits während der regulären Mathematikstunden zum Einsatz kommen sollen, möchte man dieser Entwicklung entgegenwirken. Das Lösen gewisser Grundaufgaben ohne Technologieunterstützung verbessert das mathematische Verständnis der Schülerinnen und Schüler enorm, wodurch den Lernenden mehr gelerntes Wissen nach dem Schulleben erhalten bleibt, denn Grundkompetenzen werden gefestigt. Darüber hinaus trägt das händische Lösen grundlegender mathematischer Aufgaben dazu bei, dass das angeeignete Wissen länger erhalten bleibt, da man sich Dinge dank der eigenen Handschrift länger merken kann und sie besser versteht.

Grundkompetenzen und ein mathematisches Verständnis auf dem Vormarsch. In Zeiten, in denen Hyperbeln, Parabeln und Differenzenquotienten Teil des Lehrplans sind und sich einige Schülerinnen und Schüler den Praxisbezug der im Unterricht erlernten Kompetenzen in Frage stellen, ist es ein Schritt in die richtige Richtung wieder auf die Stärkung der Grundkompetenzen zu setzen. Grundkompetenzen werden durch den gezielten Einsatz von Beispielen, die in Paper-and-Pencil-Manier gelöst werden müssen, gestärkt, da es für einen Großteil der Schülerinnen und Schüler einfacher ist sich Wissen anzueignen, bei dem sie wissen wofür sie diese Kompetenzen im Alltag brauchen können. Aufgaben ohne die Unterstützung von Grafikrechnern werden das Ausmaß der mathematischen Grundkompetenz erhöhen, denn auch einfache Aufgaben erfordern gezielte Übung um Zusammenhänge zu erkennen und sie zu verstehen.

Paper-and-Pencil-Aufgaben tragen zur Stärkung grundlegender mathematischer Kompetenzen der in unserem Land leben Bevölkerung bei, welche in Zeiten von GeoGebra bitter nötig ist, um die Bildungsstandards in unserem Land weiterhin hoch zu halten und nicht an fachlicher Kompetenz zu verlieren. Es sein nun dahingestellt, ob man die Bildungsstandards in unserem Land als wichtig erachtet oder ob man in seinem späteren Leben konstant einen Grafikrechner mit sich herumschleppen möchte, da man durch die einfachsten mathematischen Aufgaben vor kaum zu bewältigende Herausforderungen gestellt wird.

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